Laut Schätzungen gibt es weltweit etwa 1,3 Milliarden Menschen mit irgendeiner Form von Sehbeeinträchtigung. Ab dem 40. Lebensjahr sollte man regelmäßig einmal pro Jahr einen Augenarzt aufsuchen. Viele Österreicher unterschätzen allerdings die Vorsorgeuntersuchungen. Dabei ist die rechtzeitige Früherkennung eines Sehfehlers für die Behandlung wesentlich.
Die meisten Österreicher begeben sich in eine Augenarzt-Ordination erst dann, wenn ein Problem auftritt. Das ist aber der größte Fehler. In jüngerem Alter wird empfohlen, alle zwei bis drei Jahre den Augenarzt aufzusuchen, für über Vierzigjährige einmal jährlich. Zur rechtzeitigen Früherkennung altersbedingter Erkrankungen, wie z. B. Makuladegeneration, Grauer oder Grüner Star, wird eine Untersuchung einmal im Jahr empfohlen. Darüber hinaus können Sehkontrollen zusätzlich auch schwerwiegende Erkrankungen aufdecken, die mit den Augen überhaupt nicht in Zusammenhang stehen müssen, wie zum Beispiel die Zuckerkrankheit oder hoher Blutdruck.
Augenfehler treten immer früher auf
Die Altersgrenze der Menschen, die von einem Sehfehler geplagt werden, sinkt von Jahr zu Jahr. Dennoch gehen viele junge Menschen nur sehr unregelmäßig zum Augenarzt. Der Grund für Sehbeschwerden bei jüngeren Leuten ist vor allem die Arbeit am Computer, das Schauen auf das Tablet-Display oder Handy. Auf Sehfehler, die in jüngerem Alter entstehen, hat außer der genetischen Prädisposition auch die Außenwelt Einfluss. Insbesondere im Kindesalter ist es angebracht, die Zeit, die mit dem Schauen bei künstlicher Beleuchtung auf kürzere Entfernungen – auf Displays – verbracht wird, zu reduzieren. Bei immer mehr Patienten jüngeren Alters beginnt das sogenannte Syndrom des trockenen Auges aufzutreten, das zur Zivilisationskrankheit der Gegenwart wurde. Die Entstehung des trockenen Auges wird insbesondere durch den Aufenthalt in klimatisierten Räumen und die PC-Arbeit begünstigt, die dazu führt, dass die Augen schneller trocken werden, wobei die Patienten dann über brennende und stechende Augen klagen. Zeitweise sehen sie auch verschwommen, die Augen sind gerötet oder schmerzen sogar.
80% der Erkrankungen können vermieden oder geheilt werden
Es wird angenommen, dass es möglich ist, 80 Prozent aller Sehbeeinträchtigungen zu vermeiden bzw. teilweise oder vollständig zu heilen. Die Augenchirurgie ist die sich weltweit am schnellsten entwickelnde medizinische Fachdisziplin. Dank moderner Technologien und neuer Verfahren steigt die Zahl behandelbaren Augenfehler laufend. Beispielsweise dioptrische Augenfehler können durch eine Laseroperation in ein paar Minuten entfernt werden. Der Graue Star, der früher auf eine sehr komplizierte Art und Weise beseitigt wurde und wo der Patient einige Tage nach der Operation im Krankenhaus verbringen musste, wird heutzutage völlig schmerzlos und ambulant operiert. Je früher der Augenfehler entdeckt wird, umso größer ist die Chance auf eine erfolgreiche Behandlung.