Grundsätzlich ist das menschliche Auge überaus resistent gegenüber winterlichen Temperaturen. Der Einsatz von Tränenflüssigkeit, Wimpern und den Augenliedern bietet dem Organ einen natürlichen Schutz vor Kälte. Trotzdem können winterliche Umstände unangenehme bis ernste Auswirkungen auf unsere Augen haben. Dazu zählen lokale Schmerzen, Sehbeeinträchtigungen und die Möglichkeit auf das Einfrieren der Hornhaut. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Verlust des Sehvermögens kommen. Doch welche Umstände wirken sich im Winter schädlich auf unsere Augen aus?
Vorsicht, Augen auf!
Winterliche Wetterverhältnisse sorgen durch Kälte und Wind für eine geringe Luftfeuchtigkeit. Bei Kontakt mit der trockenen Luft drohen die Augen dabei auszutrocknen und schützen sich deshalb mit der Produktion von salziger Tränenflüssigkeit. Neben den niedrigen winterlichen Temperaturen reizen auch übermäßig warme Temperaturen die Augen. Ein beheizter Raum oder ins Auge strömende Heizungsluft, wie durch die Heizung im Auto, verursachen eine Austrocknung und Reizung der Augen.
Abgesehen von den niedrigen Temperaturen, stellt auch der Lichtmangel im Winter eine zusätzliche Belastung für das Sehorgan da. Der Körper ist im Winter weniger Tageslicht ausgesetzt und zusätzlich schlechte Lichtverhältnisse ermüden schneller.
Einen weiteren winterlichen Risikofaktor für das menschliche Auge bietet Schnee. Genauer gesagt die UV- Strahlung im Sonnenlicht, das vom Schnee stark reflektiert wird. Bei einer entsprechenden Belastung der Augen durch die UV- Strahlung, kann sich die Hornhaut entzünden (Keratitis). Die typischen Symptome sind eine erhöhte Lichtempfindlichkeit, ein Erröten der Augen und Wundbildung. Zusätzlich trägt eine übermäßige UV- Belastung der Augen zur Bildung eines Katarakt (grauer Star) bei.
Um Reizungen und Schädigungen der Augen vorzubeugen, empfehlen wir einfache Maßnahmen, die Ihre Augen während dem Winter unterstützen.
Tipps zur Unterstützung der Augen im Winter:
- Blinzeln: Bei trockenen Augen ist die einfachste Lösung meistens wiederholtes Blinzeln, da die Tränendrüsen so zu Produktion von Tränenflüssigkeit angeregt werden und die Augen befeuchten.
- Verwendung von Augentropfen: Diese dienen sowohl zur Vorbeugung als auch als aktive Maßnahme gegen eine Austrocknung des Sehorgans.
- Tragen einer Schutzbrille: Um die Augen vor eisigem Wind zu schützen, eignet sich das Tragen einer (Schutz-)Brille.
- Viel Trinken: Die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit hilft den Augen für genügend Feuchtigkeit zu sorgen.
- Beheizte Räumlichkeiten regelmäßig lüften: Frische Luft erhöht die Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen und verhindert eine Reizung der Augen.
- Einsatz eines Luftbefeuchters: Ein Luftbefeuchter ist eine zusätzliche Maßnahme, um für eine höhere Luftfeuchtigkeit in Räumlichkeiten zu sorgen.
- Heizungsluft in Richtung der Augen vermeiden: Verwenden Sie im Auto eine Einstellung beim Heizen, die Heizungsluft nicht in Richtung der Augen bläst.
- Lichtzufuhr erhöhen: Achten Sie bewusst darauf, genügend Zeit im Tageslicht zu verbringen und während des restlichen Tages zusätzliche Lichtquellen in Räumlichkeiten zu verwenden, um den natürlichen Lichtmangel im Winter auszugleichen.
- Tragen einer Sonnenbrille oder Skibrille mit UV- Schutz: Auch im Winter ist es wichtig, seine Augen vor Schädigung durch UV- Strahlung zu schützen.
Obwohl unser Sehorgan über einen natürlichen Schutz gegen Kälte verfügt, ist dennoch zusätzlicher Schutz nötig, um schädliche Auswirkungen zu vermeiden. Sollten Ihre Augen unregelmäßig oft Tränen oder haben Sie den Verdacht auf eine Schädigung der Augen, empfehlen wir Ihnen den Besuch bei Ihrem vertrautem Augenarzt.