Vor paar Wochen war man in der Augenklinik Gemini von beispiellosen Emotionen überwältigt. Am Dienstag kam ein polnischer Patient zur Kontrolle. Dr. Pavel Stodulka bemühte sich, ihm sein Augenlicht durch die Transplantation einer künstlichen Hornhaut wieder zurückzugeben. Das, was sich während der Kontrolle ereignete, hatte so niemand erwartet.
Am Dienstag erwartete das Gemini-Spezialistenteam von Zlín, angeführt von Dr. Stodulka, eine lange und anspruchsvolle Operation. Herr Ryszard Szumiata, ein polnischer Patient, der im Jahr 1982 eine schwere Augenverletzung erlitt – Verätzung der Augenhornhaut durch Kalk – suchte schließlich Hilfe bei Dr. Pavel Stodulka. Nach dem Unfall folgten einige Hornhauttransplantations-Versuche. Der letzten Operation unterzog sich Herr Ryszard im Jahr 1996 in Polen. Danach verschlechterte sich sein Augenzustand aber so stark, dass er nur verschwommene Umrisse sowie Licht und Dunkel sah. Nach 16 Jahren wandte sich Herr Ryszard an die Augenklinik Gemini, die zum Vorreiter bei Transplantationen von künstlicher Hornhaut nach der Bostonart wurde und die bereits eine Reihe von Operationen mit hervorragenden Ergebnissen aufweisen konnte.
Die komplizierte Operation führte Dr.Pavel Stodulka durch, der beim Patienten zuerst wegen des Grauen Stars die Intraokularlinse austauschte und danach eine künstliche Hornhaut implantierte. Einen Tag später gab es die Überraschung. Am Mittwoch, bei der Nachkontrolle, nahm die Ärztin an der Gemini-Klinik Herrn Ryszard die Schutzverklebung vom Auge ab und fragte: „Wie fühlen Sie sich? Sehen Sie die Umrisse meiner Figur?“ Nun folgte jedoch etwas Unglaubliches. Herr Ryszard antwortete nämlich polnisch: „Frau Doktor, ich sehe Sie gut in Ihrer ganzen Schönheit!“ Es war zum ersten Mal nach langen 16 Jahren. Der Patient sah sich im Untersuchungszimmer um. Obwohl er Probleme hatte, manche Farben und Buchstaben auseinander zu halten, konnte er sich nach einer Weile gemeinsam mit Dr.Stodulka wieder an alles erinnern und auch den kleinsten Buchstabenabsatz der Optotypen lesen! Ein solches Ergebnis erwartete niemand, es herrschte eine stark emotionale Stimmung.
Herr Ryszard war so gerührt, dass er begann alle zu umarmen. Als er in den Warteraum zurückkehrte, rief er seiner Familie zu: „Ich sehe!“ Seiner Ehefrau machte er gleich Komplimente, wie schick sie wäre, und seinem Sohn gestand er, wenn er ihm auf der Straße begegnet wäre, hätte er ihn überhaupt nicht erkannt. Niemand verbarg seine Freude. Solche Fälle bringen einen enormen Energieschub für die tägliche Arbeit mit und für unsere Patienten. Wir schätzen jeden einzelnen Fall, bei dem wir den Menschen helfen können, wieder besser zu sehen.