Der Graue Star ist eine Augenerkrankung, von der im Alter der überwiegende Bevölkerungsanteil betroffen ist. In Österreich leidet darunter bis zu einer halben Million Menschen. Ganz besonders trifft dies zu auf Menschen über 75 Jahre – das ist bis zu 90 % der Gesamtbevölkerung. Weniger bekannt ist der sogenannte angeborene Graue Star bei Neugeborenen bzw. die kongenitale Katarakt.
In den meisten Fällen wird der Mensch mit einer durchsichtigen Augen-Innenlinse geboren. Zu ihrer Trübung bzw. zum Grauen Star kommt es erst im höheren Alter. Es kommt jedoch vor, dass auch ein Baby mit einer Linsentrübung geboren wird. Meist ist diese erblich bedingt, sie kann aber auch im Zuge der embryonalen Entwicklung während der Schwangerschaft oder durch die Einnahme von Medikamenten bzw. nach einer Erkrankung der Mutter verursacht werden.
Diagnostiziert wird die Linsentrübung relativ einfach während der regelmäßigen Untersuchungen beim Arzt. Es wurde ein sogenanntes flächendeckendes Screening eingerichtet, das diese Fehlbildung rechtzeitig zu entdecken hilft. Bei der Beleuchtung des Auges eines gesunden Kindes sieht der Arzt eine rote Reflexion der Netzhaut. Im Fall von Babys mit Verdacht auf Grauen Star folgen dann weitere Untersuchungen.
Die rechtzeitige Behandlung ist bedeutend. Für die richtige Entwicklung der Sehkraft ist es erforderlich, den Grauen Star chirurgisch zu beseitigen. Je früher dies geschieht, umso besser sind die Chancen für eine gute Sehkraft des Kindes. Diese Eingriffe werden meistens in den Augenabteilungen der staatlichen Krankenhäuser vorgenommen. Die kongenitale Katarakt wird bereits bei Neugeborenen unter Allgemeinanästhesie operiert. Die operative Lösung zeigt in der Regel sehr gute Ergebnisse. Manchmal korrigiert der Ophthalmologe in der Folge die Sehkraft mit Hilfe von Brillen oder Linsen.