Es gibt den Mythos, dass man nach einer Augenoperation nicht mit dem Flugzeug fliegen darf. In den meisten Fällen gibt es keinen Grund für diese Vorsicht, abgesehen von zwei Ausnahmen.
Trockene Luft und der Überdruck in der Flugzeugkabine können einen Flug denjenigen verleiden, die am Syndrom des trockenen Auges leiden. Dies unabhängig davon, ob die Augen operiert wurden oder nicht. Die Luft im Flugzeug trocknet die Augen und den Teint aus – wem das sogenannte trockene Auge zu schaffen macht, der sollte die künstlichen Tränen nicht vergessen und sie mitnehmen (natürlich gemäß den Flughafenbestimmungen richtig verschlossen). Das unangenehme Gefühl im Auge wird man dann noch während des Fluges los. Wir sprechen allerdings nur von einem unangenehmen Gefühl, nicht über etwas, was gefährlich und ein Grund sein könnte, den Flug zu stornieren oder zu verschieben.
Und wie ist es mit den Operationen? Die gängigsten Augenoperationen, die jährlich allein bei uns an der Klinik zehntausende Menschen absolvieren, sind die Operationen des Grauen Stars, die Entfernung von Dioptrien mittels Laser oder die Entfernung von Dioptrien durch Linsenaustausch. Nach diesen Eingriffen ist das Fliegen durchaus üblich. Es gibt keinen Grund, warum dem nicht so sein sollte. Einige unserer Patienten kamen mit dem Flugzeug nach Wien nur wegen der Augenoperation an der Klinik Gemini und sind nach der OP wieder zurückgeflogen. Wenn Sie eine dieser Operationen absolviert haben, können Sie bedenkenlos ins Flugzeug steigen.
Falls Sie sich aber komplizierteren Eingriffen unterzogen haben (Netzhautoperation oder Hornhauttransplantation), dann empfehlen wir, die Flugreise mit dem Arzt zu besprechen. Es gibt zwei Fälle, bei denen die Druckänderung in der Kabine zu Komplikationen führen kann. In beiden Fällen spielt die geringe Menge an Gas, die beim eigentlichen Eingriff in das Auge verbracht wird, eine Rolle. Das Gas kann expandieren und bei einer Druckänderung würde ein Problem auftreten. Nach einer Netzhautablösung-Operation, bei der das Auge mit Gas gefüllt wird, sollte man nicht fliegen. Bei der OP-Methode mit Silikonöl gibt es mit dem Fliegen kein Problem. Die zweite Operation, nach der ein anderes Verkehrsmittel als ein Flugzeug gewählt werden muss, ist die Hornhauttransplantation nach der DMEK-Methode.