Zu viel Sonnenlicht führt zu Sonnenbrand. Zu viel Sonnenlicht im Auge zu Schneeblindheit. Lesen Sie hier, wie Sie Ihre Augen auf der Schipiste schützen und Schneeblindheit am besten vermeiden.
ÄrztInnen nennen sie auch: Die Photokeratitis – Schneeblindheit. Dabei handelt es sich um eine Schädigung der Hornhaut – der äußeren Schicht des Auges – durch übermäßige UV-Strahlung. Diese Schädigung bewirkt eine Entzündungsreaktion, die die Bindehaut – gewissermaßen die Rückseite der Augenlider – angreift. Das Resultat: Schmerzen gepaart mit teilweisem, lokalem Verlust der Sehkraft.
Im schlimmsten Fall kann es zu mehrtätiger Blindheit, erhöhtem Tränenfluß und Krämpfen der Augenlider kommen. Die gute Nachricht: Durch die schnelle Regeneration der betroffenen Zellen kommt es relativ schnell, oft schon nach 24 Stunden, zu einer merklichen Linderung der Symptome und Besserung des Zustandes.
Vorsorge: Wie vermeidet man Schneeblindheit?
Was kann man tun, um den „Sonnenbrand im Auge“ am besten zu vermeiden? Eigentlich ist die Antwort ganz einfach: zu viel UV-Strahlung vermeiden. Aber wie tut man das, wenn das Schifahren auf strahlend hellen Pisten an Sonnentagen doch so wunderbar ist?
Im Hochgebirge, also auf Schipisten und Gletschern, kommt UV-Licht von allen Seiten: direkt von der Sonne und indirekt von Schnee und Gletschereis, die bis zu 90 % der einfallenden Strahlung reflektieren (daher erscheint Schnee ja auch hell und weiß). Und die Höhe legt noch ein Schäufelchen dazu: Pro 100 Höhenmeter steigt die Strahlungsintensität um mehr als 1 %. Wer also zum Schifahren vom Tiroler Talboden auf den Piztalgletscher hinauffährt, dreht die UV-Lampe um gut 20 % stärker auf!
Da gilt es, das einstrahlende Sonnenlicht so gut es geht zu vermeiden. Schitaugliche Sonnenbrillen verfügen über Gläser der (höchsten) Kategorie 4, mit denen deutlich über 90 % des einfallenden Ultraviolettlichtes absorbiert wird. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass die Brillen entweder durch ihr anatomisch geformtes Design oder durch angebrachte Schutzblenden die Streustrahlung, also das von Schnee und Eis reflektierte UV-Licht, absorbieren.
Konsequenter Schutz ist vor allem auch langfristig wichtig: Starke Schneeblindheit oder oftmaliges Verletzen der Augen kann zur Vernarbung der Hornhaut (mit damit einhergehenden dauerhaften Sehstörungen) oder sogar zu Krebserkrankungen führen. Daher: Vorsicht vor allzu großem Leichtsinn im Pistenparadies.
Therapie: Wie kuriert man Schneeblindheit?
Wenn es aber dumm gelaufen ist und man nun mit schmerzenden, tränenden Augen mit stark beeinträchtigter Sicht darniederliegt – was kann man tun? Wie erwähnt – die Heilung geschieht im Großen und Ganzen von selbst und relativ schnell. Also heißt es jetzt warten und weitere Reizungen der Augen vermeiden. Doch ein bisschen etwas kann zur Linderung getan werden:
Schmerzlinderung: Wenn keine Allergien bestehen, kann (in Absprache mit Arzt oder Apotheker) mit schmerzlindernden, antiinflammatorischen Medikamenten unterstützt werden.
Kalte Umschläge: Durch die Kühlung kann die lokale Entzündungsreaktion abgeschwächt werden. Außerdem erreicht man durch das Abdecken der Augen mit den kühlenden Binden das Wichtigste: dass kein weiteres Licht auf die Hornhaut trifft.
Augentropfen und -salben: Diverse Handbücher für Outdooraktivitäten und Trekkingmedizin empfehlen Vitamin-A-Salben. Diese beruhigen Horn- und Bindehaut.
Doch besser ist es, gleich von Anfang an vorsichtig zu sein: Vermeiden ist besser als leiden!