Mit den Augen nehmen wir bis zu 80 % aller Sinneswahrnehmungen auf. Diese sind somit unser wertvollstes Sinnesorgan. Die Augenvorsorge umfasst einen gesunden Lebensstil, entscheidend sind aber auch regelmäßige Augenuntersuchungen durch die dafür zuständigen Augenärzt*innen. Bei schwereren Augenerkrankungen ist es ein Spiel mit der Zeit. Eine rechtzeitige Diagnose kann die einzige Chance sein, die Qualität des Sehvermögens zu retten.
Die ersten Augenscreenings werden im Rahmen der Kinderophthalmologie bereits bei Neugeborenen durchgeführt. Mit Hilfe dieser Untersuchungen kann z. B. ein angeborener Grauer Star entdeckt werden, eine Verengung oder Verstopfung der Tränenabflusswege oder Schwachsichtigkeit. „Zur Vorsorgeuntersuchung der Augen gehört die schmerzlose Untersuchung mit Schwerpunkt auf die Messung der Dioptrien, der Sehschärfe bei der Fern- und Nahsicht, die Messung des Augeninnendrucks und die Untersuchung des vorderen und hinteren Augensegments. Zum unverzichtbaren Bestandteil einer komplexen Augenuntersuchung sollte auch die Kontrolle des Augenhintergrunds zählen, des hinteren Augenabschnitts, in dem mit speziellen Tropfen die Augenpupillen erweitert werden, sodass der zentrale und periphere Teil der Netzhaut sowie der Sehnerv gründlich untersucht werden können.“, beschreibt Dr. Alena Rumpova von der Augenlaser Praxis Gemini.
Den Weg in die Augenarztordination finden die Patient*innen meist erst dann, wenn sie schlechter sehen, in der Regel bei Leseproblemen nach dem 40. Lebensjahr. Dies kann aber im Fall ernsthafter Augenerkrankungen wie bei Grünem Star oder bei altersbedingter Makuladegeneration zu spät sein. Denn viele Symptome bleiben lange verborgen und die Patient*innen nehmen die Änderungen erst im späteren Stadium der Kranheit wahr. Die Veränderungen der Sehqualität können jedoch irreversibel sein.
Der häufigste Eingriff in der Augenchirurgie ist das Entfernen des Grauen Stars bzw. der Katarakt. Gleichzeitig ist es weltweit der am häufigsten durchgeführte chirurgische Eingriff am menschlichen Körper. Obwohl es sich um einen schnellen, schmerzlosen und sicheren Eingriff handelt, führt diese Augenerkrankung noch immer am häufigsten zur Erblindung, insbesondere in Entwicklungsländern.